Orthopädie

Der Bereich der Orthopädie befasst sich mit Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Diese können angeboren, durch Unfälle verursacht oder durch eine chronische Erkrankung entstanden sein. In der ergotherapeutischen Behandlung von Kindern in diesem Bereich geht es oft um Vorbeugung. Bei den erwachsenen PatientInnen liegt das Ziel häufig in der Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit. Die Hilfsmittelversorgung und das Erlernen von Kompensationsstrategien spielen in diesem Bereich eine große Rolle.

Ziele und Aufgaben:

  • Wiedergewinnung und Erhalt physiologischer/funktioneller Bewegungen
  • Hilfsmittelversorgung
  • Anbahnung von Kompensationsstrategien
  • Förderung der Muskelkraft und Ausdauer
  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • Narbenbehandlung

Beispiele für Krankheitsbilder und Diagnosen:

  • Funktionsstörungen durch Verletzung der Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven
  • Bewegungseinschränkung nach Amputationen
  • Krebserkrankungen
  • Rheuma
  • Arthrose
  • Angeborene Fehlbildungen
  • Erkrankungen der Wirbelsäule

Fallbeispiele

Ein Mädchen, 9 Jahre alt, möchte endlich Fahrrad fahren lernen. Sie hat von Geburt an einen fehlenden linken Unterarm. Nach einer ausgiebigen Hilfsmittelberatung setzt sich die Mutter für eine spezielle Fahrradorthese ein, die am Lenker angebracht werden kann. In der Therapie wird das Gleichgewicht und der Einsatz der Orthese am Rad trainiert. Nach mehreren Übungseinheiten und mentaler Verstärkung, kann das Mädchen problemlos auf- und absteigen und Fahrrad fahren.

Ein 58 Jahre alter Mann hatte einen Arbeitsunfall, bei dem er sich in der Hand mehrere Sehnen durchtrennt hat. Er möchte schnellstmöglich wieder arbeiten gehen. Zu Beginn der Ergotherapie steht die Narbenbehandlung im Vordergrund und im späteren Verlauf der Kraftaufbau, die Förderung der Feinmotorik und Sensibilität. Zusätzlich soll er gezielt im Alltag seine Hand einsetzen und nicht vernachlässigen, um das Therapieziel zu erreichen.